Eine 51%-Attacke bei Bitcoin bedeutet, dass eine einzelne Partei mehr als die Hälfte der Rechenleistung (Hashrate) kontrolliert und dadurch:
Transaktionen rückgängig machen kann (z. B. doppelte Ausgaben – Double Spending),
neue Blöcke bevorzugt selbst erstellt,
und vorübergehend die Kontrolle über die Blockchain übernimmt.
Im Gegensatz zu Bitcoin ist Ethereum nicht anfällig für einen 51%-Angriff, bei dem die Blockchain nachträglich umgeschrieben werden kann.
Seit dem Umstieg auf Proof of Stake (PoS) im Jahr 2022 verwendet Ethereum das Prinzip der Finalität:
Sobald ein sogenanntes "Epochenfinale" erreicht ist, kann dieser Teil der Blockchain nicht mehr geändert werden.
Es ist technisch ausgeschlossen, diese finalisierten Blöcke durch eine neue Kette zu ersetzen (sog. „Reorg“).
Nur wer mehr als zwei Drittel der aktiven Validatoren betreibt (nicht bloß ETH besitzt!), hätte überhaupt die Macht, die Finalität zu manipulieren.
Diese Kontrolle würde es ermöglichen, eine „veraltete“ Version der Blockchain erneut zu finalisieren – aber:
Das würde als böswilliger Angriff gewertet.
Die Angreifer würden mit starken Strafen (Slashing) belegt.
Der finanzielle Verlust läge bei über 80 Milliarden US-Dollar (zum heutigen ETH-Kurs).
Das gesamte eingesetzte ETH würde verloren gehen.
Die ehrlichen 1/3 der Validatoren würden die manipulierte Kette ignorieren.
Sie würden außerdem Belohnungen für das Aufdecken des Angriffs erhalten (Slashing Rewards).
Börsen, Nutzer und Apps würden sich der richtigen Kette anschließen – also der, die nicht manipuliert wurde.
Nur wer seinen Ethereum-Client absichtlich manipuliert, würde der falschen Kette folgen.
Ethereum hat durch Proof of Stake eine eingebaute Sicherheitsgrenze. Selbst ein Angreifer mit extrem großer Macht hätte massive Verluste und kaum Aussicht auf Erfolg. Das macht das Netzwerk besonders widerstandsfähig gegen Angriffe wie Reorgs.