Schlafprobleme stellen ein weit verbreitetes Phänomen dar und können zu diversen Gesundheitsproblemen führen, wie beispielsweise Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und einer verminderten Alltagsleistungsfähigkeit. Glücklicherweise stehen verschiedene Methoden und Medikamente zur Verfügung, um Schlafstörungen zu bewältigen. Eine vergleichsweise neue Option, die 2019 in den USA zugelassen wurde und möglicherweise in naher Zukunft auch in Deutschland verfügbar sein könnte, ist das Schlafmittel Lemborexant.
Lemborexant gehört zur Kategorie der dualen Orexinrezeptor-Antagonisten (DORA). Diese Medikamentenklasse wirkt auf die beiden Varianten des Orexin-Moleküls, Orexin A und Orexin B, die eine wesentliche Rolle im menschlichen Schlaf-Wach-Zyklus spielen. Durch die Blockade der Rezeptoren, an die normalerweise Orexine andocken, unterbindet Lemborexant deren anregende Wirkung, was dazu führt, dass der Patient schläfrig wird.
Nach seiner Zulassung durch die Food and Drug Administration (FDA) im Dezember 2019 wird Lemborexant in den USA von Ärzten zur Behandlung von Schlaflosigkeit bei Erwachsenen verschrieben. Die positive Sicherheitsbewertung bei Patienten mit leichter obstruktiver Schlafapnoe (OSA) stellt einen bedeutsamen Fortschritt im Vergleich zu bisherigen Schlafmitteln wie Benzodiazepinen und Z-Medikamenten dar. Aktuell gibt es noch keine weiteren zugelassenen Anwendungsgebiete für Lemborexant. Die Eignung des Medikaments zur Behandlung des unregelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus bei Alzheimer-Patienten wird derzeit in laufenden klinischen Studien erforscht.
In klinischen Studien zeigte sich, dass die Verwendung des einzigartigen Wirkmechanismus von Lemborexant im Vergleich zu herkömmlichen Schlaflosigkeitsmedikamenten wie Benzodiazepinen und Z-Medikamenten weniger Nebenwirkungen verursacht. Benzodiazepine und Z-Medikamente, die auf den GABA-Rezeptor wirken, werden derzeit zur Behandlung von Schlaflosigkeit eingesetzt. Auch Antihistaminika, die die wachmachende Wirkung von Histamin hemmen, sowie Trazodon, das sowohl auf das serotonerge System als auch auf Histaminrezeptoren einwirkt, gehören zu den verfügbaren Optionen. Benzodiazepine bergen jedoch ein erhebliches Potenzial für Missbrauch und die Entwicklung von physischer und psychischer Abhängigkeit.
Obwohl Lemborexant ein vergleichsweise neues Medikament ist, deuten Hinweise darauf hin, dass es nicht nur wirksamer ist, sondern auch ein geringeres Abhängigkeitspotenzial aufweist als Zolpidem, ein GABA-Rezeptor-Agonist, der nicht zu den Benzodiazepinen gehört. Lemborexant hat gezeigt, dass es die Schlaflatenz effektiv verkürzt und die Aufrechterhaltung des Schlafes verbessert. Zudem scheint es bei Patienten mit Insomnie die Aufrechterhaltung des Schlafes wirksamer zu fördern als Zolpidem. In Studien nach dem Absetzen von 5 mg oder 10 mg Lemborexant wurden keine Hinweise auf Entzugssymptome oder Rebound-Schlaflosigkeit in den 30-Tage- oder 6-Monats-Studien festgestellt.
Die exakte Dosierung von Lemborexant sollte individuell von einem Arzt bestimmt werden, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt, wie beispielsweise dem Schweregrad der Schlafstörung und der persönlichen Reaktion des Einzelnen auf das Medikament.
Lemborexant wird oral in einer Dosierung von 5 mg oder 10 mg direkt vor dem Zubettgehen verabreicht. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass nach der Einnahme des Medikaments mindestens 7 Stunden ununterbrochener Schlaf möglich sind, um potenzielle gefährliche Auswirkungen auf den Wachzustand zu vermeiden. Die tägliche Dosis sollte 10 mg nicht überschreiten. Die Einnahme dieses Medikaments während einer Mahlzeit kann den Wirkungseintritt verzögern, und es sollte nicht gleichzeitig mit alkoholischen Getränken eingenommen werden. Es liegen keine ausreichenden Forschungsergebnisse zur Anwendung bei Kindern sowie bei schwangeren oder stillenden Frauen vor.
Es ist von entscheidender Bedeutung, die vom Arzt empfohlene Dosierung und Anwendungsweise genau zu befolgen, um maximale Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Eigenmächtiges Erhöhen der Dosis oder längerfristige Einnahme des Medikaments ohne ärztlichen Rat sollte vermieden werden.
Wie bei allen Arzneimitteln besteht auch bei Lemborexant die Möglichkeit, Nebenwirkungen zu verursachen. Zu den am häufigsten auftretenden unerwünschten Effekten gehören Schläfrigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel. Bei einigen Personen kann es zusätzlich zu Tagesmüdigkeit und einer Verstärkung bereits bestehender Depressionen kommen. Glücklicherweise handelt es sich bei den meisten dieser Nebenwirkungen um milde und vorübergehende Erscheinungen.
Es besteht auch die seltene, jedoch ernste Möglichkeit schwerwiegender Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen, Halluzinationen, ungewöhnliches Verhalten und Schlafwandeln. Es ist von entscheidender Bedeutung, jegliche auftretenden Nebenwirkungen einem Arzt zu melden, insbesondere wenn sie als schwerwiegend eingestuft werden oder nicht abklingen.
Die Einnahme von Lemborexant ist nicht ratsam für Personen, die Alkohol konsumieren oder andere beruhigende Medikamente einnehmen, da dies das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen kann. Schwangere oder stillende Frauen sollten dies ihrem Arzt unbedingt vor der Anwendung von Lemborexant mitteilen.
Personen mit spezifischen Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Narkolepsie, Drogenproblemen oder Allergien, sollten vor der Einnahme von Lemborexant ausführlich mit ihrem Arzt sprechen. Es ist von großer Bedeutung, die verschriebene Dosierung nicht zu überschreiten und die Einnahme nicht abrupt abzubrechen, da dies zu Entzugssymptomen führen kann.
Bislang ist Lemborexant ausschließlich in den USA zugelassen und unter dem Handelsnamen Dayvigo verschreibungspflichtig erhältlich. In Deutschland steht jedoch mit Daridorexant (Quviviq) ein weiterer Wirkstoff aus der Orexin-Hemmer-Klasse zur Verfügung. Interessanterweise ergab eine Studie, dass Daridorexant eine leicht verbesserte Wirksamkeit in seinem Anwendungsbereich aufweist, während Lemborexant ein etwas günstigeres Nebenwirkungsprofil zeigt. Die genaue Verfügbarkeit von Lemborexant in Deutschland bleibt derzeit noch unklar und bedarf weiterer Information.
Lemborexant stellt ein vielversprechendes, innovatives Schlafmittel dar, das potenziell dazu beitragen kann, Menschen mit Schlafproblemen eine verbesserte Nachtruhe zu ermöglichen. Seine Wirkungsweise beruht auf der Regulation der Orexin-Rezeptoren, was den natürlichen Schlafprozess fördert. Jedoch ist es unabdingbar, Lemborexant stets unter ärztlicher Aufsicht zu verwenden, um die richtige Dosierung und Anwendung zu gewährleisten sowie mögliche Nebenwirkungen zu überwachen.
Für Personen, die unter Schlafstörungen leiden, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, um die besten Behandlungsmöglichkeiten für ihre individuelle Situation zu besprechen. Es existieren zahlreiche Ansätze zur Bewältigung von Schlafproblemen, und Lemborexant könnte eine vielversprechende Option sein, um zu einem erholsameren Schlaf zu gelangen.
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