Ketamin gegen Depressionen: eine Option, wenn andere Behandlungen versagen.
Die Verwendung von Ketamin zur Behandlung von Depressionen ist eine relativ neue Entwicklung. Anfang 2019 wurde in den USA das erste Nasenspray mit dem Wirkstoff Esketamin unter dem Namen Spravato eingeführt, speziell zur Behandlung von Depressionen. Die Anwendung dieses Sprays ist jedoch ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht gestattet und darf nicht mit nach Hause genommen werden.
Ketamin ist seit langem als Schmerz- und Narkosemittel bekannt, doch viele kennen es eher als Freizeitdroge. Erste Versuche, Ketamin zur Behandlung von Depressionen einzusetzen, wurden mit Skepsis betrachtet. Nach mehreren Jahren intensiver Forschung kam es schließlich im März 2019 zur Zulassung des ersten Nasensprays in den USA, das Esketamin, eine Variante von Ketamin, als Wirkstoff enthält. Dieses Medikament wird unter dem Namen Spravato vermarktet. Der Hersteller Janssen bemüht sich nun auch um eine Zulassung in Europa.
Mehrere Studien wurden durchgeführt, um die Wirksamkeit von Ketamin zu überprüfen. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten, die Ketamin erhielten, deutlich länger beschwerdefrei blieben als diejenigen, die ein Placebo bekamen. Bemerkenswert ist, dass die therapeutische Wirkung häufig schon nach wenigen Anwendungen, oft sogar beim ersten Mal, eintritt. Dies stellt einen erheblichen Vorteil gegenüber traditionellen Antidepressiva dar, die meist erst nach mehreren Wochen Wirkung zeigen. Dank seines schnellen Wirkungseintritts ist Ketamin auch bei der Behandlung akuter Depressionsschübe vorteilhaft, bei denen bisher nur sedierende Maßnahmen möglich waren.
In den USA müssen Patienten, die das Nasenspray Spravato verwenden, dies unter ärztlicher Aufsicht tun. Die Anwendung ist ausschließlich in einer medizinischen Einrichtung wie einer Arztpraxis oder Klinik gestattet. Nach der Verabreichung werden die Patienten für etwa zwei Stunden überwacht. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind aufgrund der starken und schnell einsetzenden Wirkung des Medikaments erforderlich, die zu einem vollständigen Verlust der normalen Wahrnehmung führen kann und ein Risiko für Selbst- oder Fremdverletzungen darstellt.
Neben seiner medizinischen Verwendung ist Ketamin auch als Freizeitdroge bekannt und wird häufig auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Strengere Vorschriften sollen eigentlich verhindern, dass die Substanz in die Hände von Abhängigen gerät. Jedoch schreckt der hohe Preis von 625 Dollar pro Dose mit 28 mg Wirkstoff (für zwei Anwendungen) die meisten Freizeitkonsumenten ab. Dadurch ist die Gefahr gering, dass das Medikament zur nächsten Modedroge wird.
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