Tilidin ist ein synthetisches Opioid mit schmerzlindernder Wirkung. Es wird von Ärzten verschrieben, wenn mildere Schmerzmittel nicht ausreichen. Um Nebenwirkungen und Missbrauch zu verhindern, wird Tilidin häufig mit dem Gegenmittel Naloxon kombiniert. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über Tilidin.
Tilidin ist eine inaktive Vorstufe des Wirkstoffs Nortilidin, die in der Leber aktiviert wird. Die Zeit bis zum Wirkungseintritt variiert je nach Darreichungsform: 5 bis 10 Minuten bei Tropfen und 15 bis 20 Minuten bei Tabletten. Die Wirkungsdauer beträgt durchschnittlich drei bis fünf Stunden. Tilidin entfaltet seine schmerzstillende Wirkung, indem es die körpereigenen Opioid-Rezeptoren aktiviert, ähnlich wie natürliche Endorphine. Dadurch werden die neuronalen Schmerzübermittlungssysteme im Körper gehemmt und Schmerzen gelindert.
Tilidin wird zur Linderung mäßiger bis starker Schmerzen eingesetzt, besonders wenn leichtere Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol nicht ausreichen. Ärzte verschreiben es in Form von Tropfen oder Tabletten. Um Missbrauch zu verhindern, wird in Deutschland Naloxon beigefügt, das bei Überdosierung oder Injektion die Wirkung hemmt und bei Abhängigen Entzugserscheinungen auslöst. Trotzdem besteht ein Abhängigkeitspotenzial, weshalb Tilidinpräparate mit schneller Freisetzung dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen.
Die wichtigsten Darreichungsformen von Tilidin sind retardierte Tabletten und Tropfen. Retardtabletten setzen den Wirkstoff langsam frei, wodurch die Wirkungsdauer verlängert wird und die Einnahme nur ein- bis zweimal täglich notwendig ist. Tropfen müssen bis zu sechsmal täglich eingenommen werden. Da der Körper mit der Zeit eine Toleranz gegenüber Tilidin entwickelt, können Entzugserscheinungen bei abruptem Absetzen auftreten. Daher sollte Tilidin langsam abgesetzt werden, ein Prozess, der als „Ausschleichen“ bekannt ist. Die Dosierung wird vom Arzt festgelegt und muss strikt eingehalten werden.
Bei der Anwendung von Tilidin können Nebenwirkungen auftreten. Häufige Nebenwirkungen sind Schwindel, Blutdruckabfall, Benommenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Unruhe. Manche Patienten berichten von Halluzinationen und Euphorie, was bei Missbrauch eine Rolle spielt. Seltener treten Verstopfung, Übelkeit und eine atemdepressive Wirkung auf, insbesondere wenn Tilidin mit Naloxon kombiniert wird. Zusätzlich wird vermehrtes Schwitzen als unerwünschte Wirkung genannt.
Kinder unter zwei Jahren dürfen Tilidin nicht verwenden. Während der Einnahme sollte auf Alkohol verzichtet werden. Häufige Nebenwirkungen sind Schwindel und Benommenheit, was die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen oder Fahrzeuge zu führen, beeinträchtigen kann. Tilidin ist kontraindiziert bei Opiatabhängigkeit oder Porphyrie. Leberfunktionsstörungen und die gleichzeitige Einnahme von Beruhigungs- oder Schlafmitteln können Wirkung und Nebenwirkungen verstärken. Bei schweren Lebererkrankungen sollte ein alternatives Schmerzmittel verwendet werden. Auch bei Atem- und Magen-Darm-Problemen ist Vorsicht geboten. In Schwangerschaft und Stillzeit sollte Tilidin nur bei Bedarf angewendet werden; Alternativen wie Paracetamol oder Tramadol sind besser erprobt.
In Deutschland und in der Schweiz ist der Wirkstoff in fixer Kombination mit Naloxon ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel. Ohne Naloxon ist es in beiden Ländern ein Betäubungsmittel mit entsprechend strengeren Verschreibungsvoraussetzungen. In Österreich ist keine dieser Formen erhältlich. Einige ausländische Internetapotheken bieten Tilidin rezeptfrei an. Experten raten jedoch davon ab, solche Angebote in Anspruch zu nehmen.
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