Schlaflosigkeit, auch Insomnie genannt, ist eine häufig auftretende Schlafstörung, bei der Betroffene große Schwierigkeiten haben, einzuschlafen oder die Nacht hindurch durchzuschlafen. Oftmals führt diese Störung auch dazu, dass man frühmorgens aufwacht und nicht mehr in den Schlaf zurückfindet. Die Folgen von Schlaflosigkeit können weitreichend sein, von Müdigkeit und Erschöpfung bis hin zu beeinträchtigter Konzentration und verminderter Leistungsfähigkeit im Alltag. Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) hat sich als eine langfristig wirksame Methode zur Behandlung von Schlaflosigkeit etabliert. Diese Therapieform zielt darauf ab, negative Gedanken und Verhaltensweisen, die den Schlaf beeinträchtigen, zu erkennen und zu verändern. Durch verschiedene Techniken, wie das Erlernen von Entspannungstechniken, das Einhalten einer regelmäßigen Schlafhygiene und das Anpassen von Schlafgewohnheiten, können Betroffene ihre Schlafqualität deutlich verbessern.
Der kognitive Teil der kognitiven Verhaltenstherapie hilft Patienten dabei, falsche und belastende Überzeugungen zu erkennen und zu ändern. Diese Therapieform unterstützt dabei, negative Gedanken und Sorgen, die das Einschlafen verhindern, zu kontrollieren oder loszulassen. Der verhaltenstherapeutische Teil zielt darauf ab, gesunde Schlafgewohnheiten zu entwickeln und schädliche Verhaltensweisen zu vermeiden, die den Schlaf stören.
Abhängig von den individuellen Bedürfnissen kann der Schlafmediziner oder die Schlafmedizinerin folgende Maßnahmen empfehlen:
Anpassung der Schlafgewohnheiten: Feste Einschlaf- und Aufwachzeiten einhalten, Nickerchen vermeiden und das Bett nur zum Schlafen und für sexuelle Aktivitäten nutzen.
Längeres Wachliegen vermeiden: Das Wachliegen im Bett kann zur Gewohnheit werden. Wenn man nach 20 Minuten nicht einschläft, sollte man aufstehen und erst wieder ins Bett gehen, wenn man müde ist. Die Aufstehzeit am Morgen sollte jedoch gleich bleiben.
Anpassung des Lebensstils: Gewohnheiten wie Rauchen, übermäßiger Koffein- oder Alkoholkonsum am Abend können den Schlaf beeinträchtigen. Regelmäßige körperliche Aktivität kann hingegen den Schlaf verbessern.
Verbesserung der Schlafumgebung: Ein angenehmer Schlafplatz sollte ruhig, dunkel und kühl sein. Fernseher und Uhren gehören nicht ins Schlafzimmer.
Entspannungstechniken lernen: Methoden wie Meditation, bildliche Imaginationen und Muskelentspannung helfen dabei, Körper und Geist zur Ruhe zu bringen.
Passive Wachheit: Anstatt sich Sorgen über das Einschlafen zu machen, ist es hilfreicher, sich passiv auf die Atmung und Körperempfindungen zu konzentrieren. Diese Entspannung fördert das Einschlafen.
Biofeedback: Diese Technik nutzt Geräte, die Signale wie Herzfrequenz und Muskelspannung anzeigen. Patienten können Biofeedback-Geräte zu Hause verwenden, um ihr Schlafverhalten aufzuzeichnen. Diese Daten helfen dabei, Schlafmuster zu identifizieren. Auch einige Smartwatches bieten grundlegende Biofeedback-Funktionen.
Der effektivste Behandlungsansatz kann eine Kombination aus mehreren dieser Methoden sein.
Viele Menschen greifen zunächst zu rezeptfreien Schlafmitteln, bevor sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Kurzfristig können auch verschreibungspflichtige Schlafmittel wirksam sein und bei starkem Stress oder Trauer schnelle Erleichterung bringen. Einige neuere Schlafmittel sind sogar für eine längere Einnahme zugelassen. Dennoch sind Schlafmittel im Allgemeinen für viele Menschen keine ideale Langzeitlösung.
Es ist unwahrscheinlich, dass alle Symptome der Schlaflosigkeit allein durch Medikamente behoben werden. Zudem bergen verschreibungspflichtige Schlafmittel das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen wie Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, Gedächtnisstörungen und suizidale Gedanken. Diese Medikamente können auch zu Schläfrigkeit führen, wenn Wachsamkeit erforderlich ist, etwa bei der Arbeit oder beim Autofahren.
Eine kognitive Verhaltenstherapie (CBT) kann eine wirksame Behandlungsoption sein, insbesondere bei langfristigen Schlafproblemen oder der Sorge vor einer Abhängigkeit von Schlafmitteln. Sie eignet sich auch, wenn Medikamente nicht ausreichend wirken oder unangenehme Nebenwirkungen haben. Im Gegensatz zu Schlafmitteln zielt die CBT darauf ab, die Ursachen der Schlaflosigkeit zu behandeln, anstatt nur die Symptome zu lindern. Diese Therapie erfordert jedoch Zeit und Anstrengung. In einigen Fällen wird eine Kombination aus Schlafmitteln und CBT empfohlen.
Der Einfluss von Krankheiten auf den Schlaf ist beträchtlich. Neben körperlichen Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Asthma, COPD und Arthritis können auch psychische Probleme wie Angststörungen, Depressionen, bipolare Störungen und posttraumatische Belastungsstörungen den Schlaf beeinträchtigen. Anhaltender Schlafmangel wiederum erhöht das Risiko für eine Vielzahl von Krankheiten, darunter Angstzustände, Depressionen, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes und chronische Schmerzen. Es ist wichtig, dass bei Schlaflosigkeit, die mit einer bestehenden Krankheit oder der Einnahme bestimmter Medikamente in Verbindung steht, ärztlicher Rat eingeholt wird, da das Problem sonst wahrscheinlich bestehen bleibt.
Die kognitive Verhaltenstherapie zeigt sich als wertvolle Hilfe für eine breite Palette von Personen mit Schlafstörungen. Ob durch Gewohnheiten, medizinische Zustände, körperliche Beschwerden oder psychische Krankheiten bedingt, sie kann den Betroffenen Erleichterung verschaffen. Die langfristigen Vorteile sind vielversprechend, ohne bekannte schädliche Nebenwirkungen. Diese Therapie erfordert jedoch regelmäßiges Training, wobei einige Ansätze zu Beginn eine Verschlechterung der Schlafprobleme verursachen können. Dennoch lohnt es sich durchzuhalten, um langfristige Erfolge zu erzielen.
In Deutschland ist die Anzahl der Fachärzte für Schlafmedizin begrenzt. In solchen Fällen sollte der Hausarzt als erster Ansprechpartner dienen, doch es könnte erforderlich sein, selbst nach einem geeigneten Facharzt zu suchen und einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Die Art, Dauer und Häufigkeit der Behandlung variieren je nach Person. In der Regel sind sechs bis acht Sitzungen erforderlich, obwohl manchmal eine einzige ausreichen kann. Telefon- oder Videositzungen können ebenfalls eine nützliche Option sein. Es gibt auch zahlreiche Selbsthilfebücher und Online-Ressourcen, die Anleitungen zu Verhaltenstherapietechniken bei Schlafstörungen bieten.
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